Schönheit – Sehnsucht, Spaß und kleine Kniffe*

 

Schönheit ist ein altes Thema, doch immer wieder jung und neu. Was empfinden wir als schön und warum? Wir bestaunen die Schönheit in der Natur, in anderen Kulturen und Epochen – so bunt wie die Farbenvielfalt der Mode und so vielgestaltig wie die Spielarten von Flora und Fauna. Schönheit macht auch Spaß und inspiriert zum Spiel mit der eigenen Wandlungsfähigkeit. Der Körper wird zur Projektionsfläche für die tief in uns wohnende Sehnsucht nach Schönheit – überall auf der Welt.

Schönheit in der Welt

In Mynamar (Birma) lassen sich die Frauen Halsringe anlegen, weil dort ein lang gestreckter Hals als besonders  schön empfunden wird. Die Massai bringen sich Schmucknarben bei und tragen diese ein ganzes Leben lang mit Stolz.

Die Männer vom Stamm der Maori in Neuseeland schmücken ihre Körper mit Tätowierungen, die Geschichten ihres Lebens erzählen. Die aufwändigen Bilder gehören zu ihrer Identität und haben einen besonderen Stellenwert im Leben des jeweiligen Mannes.

Kleidung und Schmuck, Frisuren, Tattoos und Körperbemalung sind selbst in den abgelegen Teilen der Welt unverzichtbare Accessoires der Schönheit. Schöne Bewegungen (Tanz) sind Teil aller Kulturen. Doch Schönheit ist nicht nur für uns Menschen wichtig.

Von echten und falschen Federn

In Afrika lebt der Hahnenschweif-Widas: Die besonders schönen Männchen können kaum fliegen unter der Last ihrer Federpracht. Aber das macht nichts. Je imposanter die Erscheinung des Männchens, umso mehr Interesse zeigen die „Damen“ an ihm und umso größer ist die Anzahl seiner Nachkommen. Forscher fanden das heraus und sie führten ein (für die Vögel schmerzloses) Experiment durch: Einigen der Prachtkerle stutzen sie den Schweif und klebten die Federn den bisher unscheinbaren Männchen an. Plötzlich zog es die Weibchen zu den neuen „Prinzen“ und die ehemals Schönsten blieben außen vor.

Der Kulturwissenschaftler Professor Hröisch erklärt dazu:  Solch verschwenderische Schönheit hat eine starke Signalwirkung: Luxus und Überfluss zeugen von Stärke. Das ist wichtig für die Erhaltung der Art.

Den Menschen ist statt der Federn ein anderer Schmuck gegeben:  Unser Kopfhaar in vielen Variationen regte schon immer zum Verwandeln und Verschönern an.

Haar-Schmuck: Ausdruck der Persönlichkeit

Der Hairstylist Charlie le Mindu sagt: Haare sind ein Kraftort der Persönlichkeit.

Das erzählt auch die Geschichte des biblischen Samson, der mit den Haaren seine Kraft verlor.

Oft entscheiden wir uns für eine neue Frisur, wenn ein neuer Lebensabschnitt beginnt oder wenn wir Lust haben, unsere Ausstrahlung zu verändern. Wir spielen mit den Möglichkeiten und erfinden uns neu. Dabei dürfen wir auch ein bisschen schwindeln – das war schon immer erlaubt.

Auch im Rokoko wurde geschwindelt mit Kleidern, Polstern und Perücken. Als schön galt, was in Mode war.

Doch über die Mode hinaus ist die Schönheit zeitlos. Was haben Rosenblüten, die Mona Lisa und die Statuen der griechischen Antike gemeinsam? Gibt es ein Muster, eine geheimnisvolle Formel? Ja, und Leonardo da Vinci entdeckte sie wieder: Die Formel der Schönheit.

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Freuen Sie sich auf den zweiten Teil unserer Beitragsreihe!

*Zu diesem Beitrag inspirierte uns der Film „Die Geschichte der Schönheit“ aus der ZDF-Reihe „Terra X“

                                                                                                                                         

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