Fußpflege – Warum Chiropodie?

Sie suchen nach einem Beruf, der Ihnen ein gutes Einkommen ermöglicht? Sie möchten gern flexibel, um berufliche und familiäre Pflichten miteinander zu vereinbaren? Ein „2. Standbein“ käme Ihnen gerade recht? Dann könnte die Chiropodie genau das Richtige für Sie sein.

Wir sprachen mit unserer Dozentin Karin Repke: Frau Repke legt bei den Schülern die theoretischen Grundlagen der Chiropodie. Mit Begeisterung übt sie selbst die Chiropodie aus und verfügt deshalb über vielfältige praktische Erfahrungen.

Wir fragten sie: Was sind die Unterschiede zwischen Chiropodie, kosmetischer Fußpflege und Podologie? Was macht den Beruf der Chiropodistin* so interessant und vielseitig?

Chiropodie und kosmetische Fußpflege: Der Vergleich

Frau Repke sagt dazu: „Die Pediküre, also die kosmetische Fußpflege umfasst alle Pflegemaßnahmen, die jeder bei sich selbst durchführen kann: Die Füße baden und massieren, die Nägel schneiden und feilen.

Für manche Menschen reicht das aus, für viele andere aber nicht. Ihre Füße brauchen spezielle Maßnahmen, zum Beispiel:

  • Problemnägel: Eingerollte, verhornte und verdickte Nägel behandeln
  • Hornhaut entfernen
  • Nagelpilz behandeln

Das sind medizinische Maßnahmen, die von der Chiropodistin ausgeführt werden dürfen. Daher heißt die Chiropodie auch ‚Fußpflege im medizinischen Sinn’. Damit grenzt sie sich zur Pediküre und zur Podologie ab.“

Chiropodie und Podologie – Der Vergleich

„Podologen absolvieren eine zwei- bis dreijährige Vollzeitausbildung. Sie dürfen diabetische Füße und andere schwere Krankheitsbilder behandeln. Alle Erkrankungen am Fuß, die mit Blut und Eiter einhergehen, gehören in die Hand des Podologen. Sie arbeiten auf ärztliche Verordnung, das tun Chiropodisten nicht. Außerdem stellt die Chiropodistin keine Diagnose.

Der Chiropodist kann viel zur Vorbeugung von Krankheitsbildern tun. Durch sein Wissen kann er dem Kunden gezielte Empfehlungen geben.“

Chiropodie als mobiles oder stationäres Angebot

„Die Tätigkeit der Chiropodistin ist vielfältig. Ich selbst gehe zum Beispiel regelmäßig in ein Seniorenheim. Die Kunden dort sind dankbar für eine einfühlsame, wohltuende Behandlung. Selbst demente Bewohner spüren das Wohlgefühl und die geduldige Zuwendung. Gerade die Senioren sind treue Kunden und empfehlen mich gern weiter.

Es gibt noch mehr Einsatzgebiete für die Chiropodie:

  • Kosmetikinstitute
  • Friseursalons
  • Sonnenstudios
  • Fitness-Studios
  • Wellness-Zentren
  • Apotheken
  • Hotels
  • Hausbesuche

Die Fußpflege ist eine sehr persönliche Sache. Nicht jeder arbeitet gern an den Füßen, deshalb arbeiten zum Beispiel Kosmetikerinnen gern mit Chiropodisten zusammen.

Um die Chiropodie auszuüben, braucht man keine großen Gerätschaften. Eine solide Ausstattung an guten Fußpflegegeräten und Pflegeprodukten reicht aus. Dadurch kann man auf viele Art flexibel sein. Man braucht kein eigenes Studio, sondern kann sich auch in einem Studio eine Kabine anmieten und dort die Kunden behandeln.“

Wer erlernt die Chiropodie und was wird erwartet?

„Wichtig ist, dass man keine Hemmschwelle hat, Füße von anderen Menschen zu behandeln.

Interesse an Bau und Funktion der Füße sollte vorhanden sein. Außerdem werden bei der Fußpflege ein gutes Auge und eine ruhige Hand gebraucht. Da die Füße ein sensibler Bereich sind, ist Feinfühligkeit wichtig.

Das Alter oder der vorherige Beruf sind für diese Ausbildung nicht entscheidend. Gern wird die Chiropodie von Angehörigen verwandter Berufe als Erweiterung ihres Angebots erlernt:

  • Krankenschwestern
  • Altenpfleger
  • Apothekerinnen
  • Friseurinnen
  • Kosmetikerinnen
  • Masseure

Es ist ein wirklich schöner und flexibler Beruf, der viele Möglichkeiten eröffnet.

Natürlich gibt es auch Weiterbildungen. Fußreflexzonenmassage und VHO- Spangentechnik sind als  Weiterbildung für Chiropodisten gefragt.

Ein Vorteil der Ausbildung ist, dass sie nur drei Monate dauert. Direkt danach können die Absolventen in ihren Haupt- oder Nebenberuf starten. Flexibilität wird ja schon bei der Ausbildung groß geschrieben: Da der Unterricht abends stattfindet, ist die Ausbildung auch neben der Berufstätigkeit realisierbar.“

Drei Monate Ausbildung reichen aus?

„Weil die Ausbildung wirklich intensiv ist, reichen drei Monate aus. Wir lehren nach modernen, effektiven Unterrichtsmethoden. Haben die Schüler die theoretischen Grundlagen erworben, geht es in die praktische Anwendung.

Dazu gehören außer den speziellen chiropodistischen Anwendungen auch Pflegemaßnahmen für Kunden mit superschönen Füßen:

  • Spa-Behandlung
  • Wellness für die Füße
  • Peeling
  • Fußmasken
  • Spezielle Wellness-Produkte

Zuerst behandeln die Schüler sich gegenseitig. So erlernen sie die Behandlung, erleben aber auch die Sicht des Kunden. Dann dürfen sie an Modellkunden arbeiten. Auf diese Weise bekommen unsere Schüler viele verschiedene Füße zu sehen, mit unterschiedlichem Behandlungsbedürfnis. Das alles geschieht natürlich unter fachlicher Anleitung.

Den praktischen Teil des Unterrichts betreut meine Kollegin Sonja Reinheimer. Auch sie hat jahrelange Erfahrung in der Chiropodie. Wir sind da auf einer Linie und das kommt den Schülern zugute.“

Frau Repke, herzlichen Dank für das informative Gespräch!

Für Ihre Fragen zum Berufsbild der Chiropodie, zur Ausbildung oder zu Möglichkeiten der Ausbildungsförderung stehen wir gern zur Verfügung. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wir freuen uns auf Sie!

Ihr Team der Vital Kosmetikakademie

Tel:                  030 – 214 78 73 0
E-Mail:            info@vital-kosmetikakademie.de

 

*Für die bessere Lesbarkeit verwenden wir jeweils nur die weibliche oder die männliche Berufsbezeichnung. In jedem Fall sind jedoch beide Geschlechter gemeint.

Bildnachweis:

1. © Karin Repke
2. © Tomo Jesenicnik – Fotolia
3. © Vital Kosmetikakademie

 

 

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