Der Lohn der Schönheit und ihr Preis*

Von Schönheit und Erfolg

Hatten Sie schon manchmal das Gefühl, dass eine besonders schöne Frau, ein auffallend attraktiver Mann, nicht ganz gerechterweise bevorzugt wurde? Oder gehören Sie vielleicht selbst zu den Glücklichen, denen hier und da „Extra-Sympathie-Punkte“ für die Schönheit zuteil wurden? Dann haben Sie erlebt, was auch Forscher bestätigen:

Die Sehnsucht nach Vollkommenheit bestimmt das Handeln der Menschen, ihre Urteile und Entscheidungen. Wer als schön wahrgenommen wird, kann eher mit Zustimmung und Hilfsbereitschaft rechnen. Auch bei einem Bewerbungsgespräch kann die Schönheit das „Zünglein an der Waage“ sein. Schöne Kinder erhalten bessere Noten, attraktive Verbrecher ein milderes Strafmaß.

Doch was – außer der Symmetrie des Gesichts, der Harmonie der Proportionen – nehmen wir als besonders schön wahr? Wissenschaftler der Universität Trier wollten es genau wissen: In einem Experiment zeigten sie Probanden scheinbar zufällig ausgewählte Aufnahmen von fremden Personen. Einige der Fotografien enthielten versteckt einzelne Gesichtszüge der jeweiligen Versuchsperson. Das waren genau die Gesichter, die auf der Sympathie-Skala des Probanden am weitesten oben standen. Unbewusst zieht es uns zu den Personen, in denen wir etwas von uns selbst wahrnehmen.

Schönheit hat auch eine dunkle Seite. Wenn wir ihr zu nahe kommen, kann aus dem Zauber Zerstörung entstehen.

Schön und gefährlich – Venus und die Sonne

Venus, die Göttin der Schönheit, ist auf Gemälden oft als  „Schaumgeborene“ dargestellt. Sie ist die Tochter des Zeus, der von seinem Sohn Kronos entmannt wurde. Aus seinem Samen, der sich mit dem Meer vermischte, entstand Venus, die schön und geheimnisvoll, lockend und gefährlich ist. So erzählt es die griechische Mythologie.

Im alten Ägypten unter dem Herrscher Echnaton wurde die Sonne zur alleinigen Gottheit erhoben. Schönheit galt als Abglanz des Sonnenlichts. In seinem Hymnus, noch heute bekannt als Großer Sonnengesang, hat Echnaton im Jahr 1345 v.Chr. seine Anbetung niedergelegt.  

Die Sonne, so Kulturwissenschaftler Professor Jochen Hörisch, hat alle Attribute, die wir der Schönheit zuschreiben: Sie hat die ideale (Kugel)Gestalt und ihre goldene Farbe gilt als Sinnbild der Schönheit. Großzügig schenkt sie sich, ihr Licht und ihre Wärme. Wer ihr jedoch zu nahe kommt, kann geblendet werden und die Realität aus dem Blick verlieren. Das kann lebensgefährlich werden. So verfiel das Reich Echnatons, weil sein Herrscher nur der einen Gottheit, der Sonne, gehuldigt hatte. Doch seine Priester wollten daneben noch andere Götter verehren. An dieser Uneinigkeit ging das Reich unter; trotz (oder wegen?) all seiner Pracht.

In Indien erzählt man sich, wie Schönheit auch täuschen kann: Die Hässlichkeit schlug der Schönheit ein gemeinsames Bad vor. Sie legten ihre Kleider ab und stiegen ins Wasser. Während die Schönheit sich an den Fischen erfreute, schwamm die Hässlichkeit ans Ufer, warf sich die Kleider der Schönheit über und stahl sich davon. Der Schönheit blieb danach nichts übrig, als das Kleid der Hässlichkeit anzuziehen. Seitdem verwechselt man die beiden miteinander.

Und wie ist es mit Macht und Schönheit?

Von Schönheit, Macht und Krieg

Der Modeschöpfer Wolfgang Joop sagt: Schönheit ist ungerecht verteilt und deshalb begehrenswert. Wer Schönheit besitzt, zeigt: Ich kann mir das leisten.

Herrscher aller Zeiten umgaben sich mit wertvollen Gütern, um ihre Macht zu demonstrieren. Als würde die Schönheit von Gold und Edelsteinen auf sie abstrahlen und den herrschaftlichen Machtanspruch bestätigen. Unzählige Kriege wurden um Gold und Edelsteine geführt. Macht und Schönheit strebten schon immer danach, sich zu vereinen.

Schönheit und Macht haben gemeinsam, dass sie uns überwältigen. Wer Macht hat, kann sich Schönheit in jeder Form leisten. Wer schön ist – hat leichteren Zugang zur Macht.

Kleopatra, die als schönste Frau Roms galt, nahm die beiden mächtigsten Herrscher ihrer Zeit für sich ein, Cäsar und Antonius. Der Sage nach löste sie ihre kostbarste, größte Perle in einem Becher Wein auf, um die Schönheit der Perle in sich aufzunehmen. Ob und wie dies gewirkt hat, ist nicht überliefert. Doch dass Kleopatra ihre Augen mit giftigem Antimon betonte, gilt als sicher. Überhaupt tat sie viel für ihre Schönheit, ihre Ausstrahlung. War sie von Natur aus nicht schon schön genug? In dem Punkt weichen Historie und Mythos weit voneinander ab.

Nicht nur Kleopatra wendete allerlei Mittel an, um sich zu verschönern. Zu allen Zeiten gestalteten, modellierten und korrigierten Menschen ihren Körper.

Freuen Sie sich auf die Fortsetzung mit weiteren Facetten der Schönheit.

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*Dieser Beitrag wurde inspiriert durch den Film „Die Geschichte der Schönheit“ der Sendereihe “Terra X” des ZDF.

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