Höflichkeit ist eine Zier: Netikette auf Facebook & Co

Sind sie gern höflich? Das ist gut, denn „Höflichkeit ist ein Kapital, das sich hoch verzinst“, sagt ein amerikanisches Sprichwort. Was im persönlichen Umgang miteinander selbstverständlich ist, lässt sich im Internet oft vermissen. Da wird schriftlich geschimpft, gepöbelt oder in überlangen Beiträgen die eigene Meinung ausgebreitet. Wer sich dieser nicht anschließt, wird grob und heftig angegriffen.

daumen zeigen

Warum manche Menschen sich unhöflich im Netz verhalten, kann man nur erahnen. Vielleicht spielt die „Tarnung“ durch einen Phantasienamen eine Rolle, vielleicht auch das Fehlen der Körpersprache bei der Kommunikation. Manche Internetnutzer müssen vielleicht auch daran erinnert werden, dass sich hinter jedem geschriebenen Wort ein Mensch verbirgt, dem man im persönlichen Kontakt ganz selbstverständlich taktvoll und höflich begegnen würde.

Der Deutsche Knigge-Rat in Stuttgart hat im Jahr 2010 eine „Netikette“ (oder: Netiquette) herausgegeben. Das Wort setzt sich zusammen aus dem englischen Wort net (Netz) und dem französischen etiquette (Verhaltensregeln). Die Netikette enthält Empfehlungen für die respektvolle Kommunikation im Internet. Wer dort  privat oder beruflich unterwegs ist, sollte diese Regeln kennen.

Netikette: Verhaltenskodex im Internet

1. Das richtige Netzwerk finden

Bei der Auswahl eines Netzwerks für die private Nutzung spielen sicher die persönlichen Vorlieben und Interessen eine Rolle, aber auch das Vorbild von Freunden und Bekannten.

Wenn Sie ein berufliches Netzwerk nutzen möchten, schauen Sie, wo Sie Ihre Zielgruppe finden. Wer sich an private Kundinnen und Kunden wendet, wird auf Xing eher nicht fündig, sondern wird Instagram oder Facebook wählen. Auch der Kurznachrichtendienst Twitter kann sich für die geschäftliche Präsenz eignen.

Wenn Sie Berufskollegen treffen wollen, eignet sich Xing oder – im internationalen Bereich – auch Linkedin.

2. „Echt sein“ kommt gut an

Manchmal wird im Internet ein „Mauerblümchen“ zur „Diva“ oder der Schüchterne zum Draufgänger. Leser und Kontaktpersonen entdecken das irgendwann und beide Seiten sind enttäuscht.

Besser ist es, sich im Internet so zu zeigen, wie man auch im direkten Kontakt auftritt. Möchten Sie ein Foto veröffentlichen, sollte dieses Sie selbst und nicht ein „Model“ zeigen.

Woman with a laser hologram on their eyes

3. Freund ist nicht gleich Freund

Wer im realen Leben nur wenige Freunde hat, kann auf Facebook ganz anders dastehen. Denn hier kann jede Kontaktperson ein „Freund“ werden, auch wenn Sie diese gar nicht kennen. Das kann zu unpassenden Vertraulichkeiten verführen. Deshalb: Wahren Sie auch bei „Freunden“ auf Facebook eine höfliche Distanz.

4. Auch mal einen Korb geben

Wenn Sie einen Kontakt nicht möchten, dürfen Sie ihn laut Netikette ablehnen. Schreiben Sie dazu, dass Sie nur Kontakt mit Personen pflegen, die Ihnen persönlich bekannt sind. Das ist eine angemessene und höfliche Reaktion.

5. Freundlichkeit passt immer

Kontaktanfragen werden eher angenommen, wenn Sie die Person höflich ansprechen und auch den Abschiedsgruß nicht vergessen. Ob „Du“ oder „Sie“ die passende Anrede ist, hängt oft vom sozialen Netzwerk ab. Allerdings sind die Grenzen hier fließend. Während auf Twitter früher die Anrede „Sie“ der Standard war, ist bei Facebook das „Du“ allgemein üblich.

Tipp: Die Netikette empfehlen, dass Sie im Zweifelsfall das „Sie“ verwenden, besonders bei neuen beruflichen Kontakten.

5. Spielen ist erlaubt, aber…

Wenn Sie Spiele und Anwendungen lieben, ist das in Ordnung. Doch Ihre Freunde sollten Sie dazu nur einladen, wenn Sie tatsächlich diese Vorliebe miteinander teilen.

6. Kritik gelassen nehmen

Ärgern Sie sich über kritische Reaktionen auf einen Ihre Beiträge? Dann wechseln Sie die Perspektive: Sehen Sie Kritik positiv, denn sie zeigt, dass der Verfasser Ihren Beitrag gelesen hat. Dementsprechend sollte Ihre Antwort freundlich und gelassen ausfallen; wenn es passt, auch mit einer Prise Humor.

Tipp: Falls Sie über eine Kritik ärgerlich sind, reagieren Sie nicht spontan, sondern warten Sie ein paar Stunden damit.

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7. Antworten ist höflich

Die sozialen Netzwerke leben vom Dialog. Bleiben Nachrichten oft ohne Antwort, schläft der Austausch ein. Deshalb sollten Sie zeitnah reagieren.

Tipp: Lesen Sie Ihre Nachrichten täglich.

8. Die Folgen bedenken

Jeder Beitrag auf sozialen Netzwerken sagt etwas über Sie aus. Würden Sie das auch in die Zeitung schreiben? Stehen Sie auch in einem Jahr noch zu dem Beitrag? Diese Überlegungen sollten Sie sich angewöhnen, bevor Sie etwas veröffentlichen.

Tipp: Falls Sie unsicher sind, warten Sie einen Tag oder fragen Sie eine Vertrauensperson, wie sie den Beitrag einschätzt.

9. Achtung Trolle: Nicht provozieren lassen

Trolle sind Personen, die im Netz unterwegs sind, um die Kommunikation zu stören, indem Sie Internetnutzer beschimpfen oder Streit provozieren.

Tipp: Lassen Sie sich nicht zu unüberlegten Reaktionen verleiten und meiden Sie Auseinandersetzungen mit solchen Personen. Besser ist es, den Kontakt sofort zu sperren.

10. Werbung mit Maß

Jedes Geschäft lebt mit Werbung. Allerdings kommt es immer auf das richtige Maß an. Deshalb: übertreiben Sie es nicht und halten Sie sich im Zweifel lieber zurück.

Tipp: Soziale Netzwerke und Foren formulieren auch eigene Netikette, in denen beschrieben wird, in welcher Form und wie viel Werbung zulässig ist. Orientieren sie sich daran.

11. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Bilder sind beliebt in den sozialen Netzwerken. Jedoch sollten Sie die Bildrechte beachten. Das betrifft einerseits Bilder, die Sie nicht selbst aufgenommen haben. Nicht jedes Bild ist zu jeder Verwendung freigegeben.

Zum Anderen ist zu beachten, dass nicht jeder öffentliche Ort auf einem Foto veröffentlicht werden darf. Sind auf den Fotos Personen zu sehen, müssen diese ihr Einverständnis zur Veröffentlichung des Fotos geben.

Tipp: Auch wenn Sie als Privatperson ein Foto auf einem sozialen Netzwerk oder in einem Forum veröffentlichen, müssen Sie die Bildrechte beachten.

12. Richtig schreiben

Diese Regel bezieht sich auf mehrere Punkte:

  • Höflich ist es, sich um eine richtige Rechtschreibung zu bemühen, denn diese erleichtert das Lesen.
  • Beiträge in Foren und sozialen Netzwerken sollten möglichst kurz gefasst sein, denn die Zeit des Lesers ist kostbar. Wer gern ausführlich schreibt, richtet sich ein Blog ein.
  • Da bei der Kommunikation im Internet die Körpersprache fehlt, wird oft eine spezielle Schreibweise angewendet. Zum Beispiel habe Worte in Großbuchstaben die Bedeutung von „Schreien“. Wer das nicht weiß, kann Missverständnisse auslösen.

Auch Emoticons und Smilys sollen zusätzlich die Gefühle des Schreibenden ausdrücken. Allerdings sollten sie nicht im Übermaß verwendet werden, denn das nervt Leser schnell.

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Bildnachweis:

1.-  © Michaela Rofeld
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