Soziale Kompetenz ist zu einem geläufigen Begriff geworden. Sie gehört zu den „Soft Skills“, den Fähigkeiten, die sich zusätzlich zu unserem fachlichen Können darauf auswirken, wie wir unseren Beruf ausüben. Verfügen wir über zu wenig soziale Kompetenz, tragen unsere fachlichen Fähigkeiten nur sehr kleine oder gar keine Früchte.
Doch was ist eigentlich „soziale Kompetenz“? Dafür gibt es keine einheitliche Definition, denn jeder Autor beschreibt sie ein wenig anders. Wir haben uns für Sie auf Spurensuche begeben.
Soziale Kompetenz: Konflikte aushalten, das Miteinander stärken
Der Psychologe Jens Asendorpf beschreibt in seinem Lehrbuch „Psychologie der Persönlichkeit“ die soziale Kompetenz etwa so: Soziale Kompetenz besteht aus zwei wesentlichen Teilen, das sind die Fähigkeit, Konflikte auszuhalten und zu lösen sowie die Bereitschaft zur Kooperation mit anderen Menschen. Sind diese beiden Fähigkeiten ausgewogen, können Menschen ihre eigenen Interessen innerhalb eines Teams oder einer Partnerschaft verfolgen, ohne diese Gemeinschaft zu beschädigen.
In Arbeitsleben und Personalwesen wird soziale Kompetenz als eine Reihe von Fähigkeiten beschrieben, die sich förderlich für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit anderen Menschen sind. Jedes Unternehmen setzt dabei andere Schwerpunkte; es gibt, wie gesagt, keine Einheitlichkeit. Wir finden die Einteilung in vier Oberbegriffe sinnvoll.
1.- Umgang mit sich selbst
Darauf wirkt sich zum Beispiel aus, wie selbstbewusst jemand ist, wie viel Selbstdisziplin er aufbringen kann und wie sein Selbstwertgefühl ausgeprägt ist.
Es ist von Vorteil, wenn man sich schon recht gut kennt und weiß, welche Fähigkeiten man noch entwickeln möchte.
2.- Umgang mit anderen
Wie wir mit anderen umgehen, wird zum Beispiel von unserem Einfühlungsvermögen, von unserer Menschenkenntnis beeinflusst und davon, wie wir auf Kritik reagieren.
Wer sich darüber bewusst ist, dass Menschen unterschiedlich „ticken“, kann sich besser einfühlen und ist oft toleranter.
3.- Zusammenarbeit
Auf die Zusammenarbeit mit anderen Menschen – seien es Kunden oder Kollegen – hat zum Beispiel unsere Fähigkeit, uns mitzuteilen und anderen zuzuhören, einen Einfluss.
Deshalb erleichtert eine klare Kommunikation die Zusammenarbeit.
4.- Führungsqualitäten
Wenn Sie eine Führungsposition einnehmen, benötigen Sie zum Beispiel Großmut und Konsequenz, Flexibilität und Verantwortungsgefühl. Auch die Fähigkeiten zu Motivation und Wertschätzung gehören zu einem gelingenden Führungsstil.
Wir bei Vital haben zur Erinnerung daran, wie wichtig diese soziale Kompetenz ist, die Vital-Führungsdiamanten formuliert.
Soziale Kompetenz bedeutet also, kurz gesagt, sich anderen Menschen gegenüber positiv zu verhalten.
Im Dienstleistungsbereich ist soziale Kompetenz nicht nur für den Erfolg im Team wichtig, sondern auch im Umgang mit den Kundinnen und Kunden.
Soziale Kompetenz im Kosmetikinstitut
Hier beschreiben wir Ihnen drei Situationen im Kosmetikinstitut, die Sie mit guter sozialer Kompetenz positiv beeinflussen können:
1.- Beispiel Einfühlungsvermögen
Bei der Anamnese stellen Sie fest, dass die Kundin gravierende Fehler bei der Hautpflege gemacht hat. Das können Sie direkt benennen: „Sie haben Ihre Haut komplett falsch gepflegt“. Dann wird die Kundin möglicherweise peinlich berührt sein und sich verschließen.
Oder Sie drücken sich „diplomatischer“ aus: „Die bisher verwendete Gesichtscreme enthält viel Fett und wenig Feuchtigkeit. Dadurch hat Ihre Haut viele Rötungen entwickelt. Ich schlage Ihnen ein Produkt mit mehr Feuchtigkeit vor. Das kann Ihre Haut beruhigen und bei der Regeneration unterstützen.“
Damit formulieren Sie Ihren Hinweis auf die Pflegefehler taktvoll, so dass die Kundin sich nicht beschämt oder kritisiert fühlen muss. Gleichzeitig nehmen Sie sich des Hautproblems an und signalisieren Ihr, dass es eine Lösung dafür gibt.
2.- Beispiel Umgang mit Kritik
Kundin: „Die von Ihnen empfohlene Gesichtscreme gefällt mir nicht, die Haut spannt nach der Anwendung. Der Duft gefällt mir auch nicht. Damit haben Sie meinen Geschmack gar nicht getroffen.“
Mit dieser Kritik können Sie unterschiedlich umgehen. Ungünstig wäre es, auf Ihrem Standpunkt zu beharren und die Kundin vom Produkt überzeugen zu wollen – was leicht geschehen kann, falls Sie sich durch die Kritik gekränkt fühlen.
Optimal ist es, sachlich auf die Äußerung einzugehen und eine neue Lösung – in diesem Fall eine neue Gesichtscreme – anzubieten: „Das tut mir leid. Ich habe hier noch ein anderes Produkt, das besonders für empfindliche Haut geeignet ist. Davon kann ich Ihnen gern eine Probepackung mitgeben.“
3.- Beispiel Motivation, Anerkennung
In Ihrem Kosmetikinstitut soll die Terminvergabe künftig mit dem Computer anstatt wie früher mit dem Kalenderbuch erfolgen. Ihre Mitarbeiterinnen stehen der Neuerung skeptisch bis ablehnend gegenüber.
Sie können nun sagen: „Das ist aus bestimmten Gründen besser so und ab Montag wird es so gemacht, wie es auf dem Einführungskurs vermittelt wurde.“ Solche Äußerung würde Ihr Team wahrscheinlich nicht motivieren, sondern eher zu wachsender Ablehnung führen.
Oder Sie sagen: „Ich weiß, es ist eine Neuerung, die gewöhnungsbedürftig ist. Doch das neue System hat viele Vorteile, wie wir ja wissen. Ich schlage vor, dass wir ab Montag damit arbeiten und alle zwei Wochen darüber sprechen, wir jede damit klarkommt. Falls es zwischendurch Probleme gibt, sprechen Sie mich einfach direkt an.“
Damit zeigen Sie eine gut ausgeprägte Fähigkeit, Ihre Mitarbeiter zu motivieren. Wenn die Anwendung gut klappt, können Sie das bei den Besprechungen anerkennend hervorheben. Mit dieser Wertschätzung beweisen Sie eine weitere soziale Kompetenz im Bereich Mitarbeiterführung.
Soziale Kompetenz bei Vital
Eine gut entwickelte soziale Kompetenz erleichtert den Umgang der Teammitglieder und gehört auch zur Ausstattung eines erstklassigen Dienstleisters. Deshalb legen wir bei Vital großen Wert darauf, dass unsere Auszubildenden sich auch in dieser Hinsicht entwickeln. Dabei gehen die Dozentinnen und Dozenten sowie die anderen Mitarbeiter mit gutem Beispiel voran.
Außerdem ist die soziale Kompetenz ein wichtiges Thema der kostenlosen Bewerbungs-Coachings, die Bestandteil der Vital-Ausbildungen sind. Unsere Dozentinnen und Dozenten unterstützen die Auszubildenden auch dabei, innerhalb der Klasse ein starkes, konfliktfähiges Team zu entwickeln. Und nicht zuletzt werden Teamfähigkeit, Führungskompetenz und andere soziale Fähigkeiten auch direkt im Unterricht besprochen, besonders bei den künftigen Executives of Beauty, Spa and Wellness.
Unsere nächsten Ausbildungstermine:
Executive of Beauty, Spa and Wellness: Der direkte Weg ins Spa- und Wellness-Management.
Start: 16.10.2017
Dauer: 24 Monate
Zeit: Montag und Freitag: 13.30 Uhr bis 18.30 Uhr, Dienstag bis Donnerstag: 8.30 Uhr bis 13.30 Uhr
Achtung: Zugelassen für die Förderung nach BAföG.
Mehr Informationen zum Executive of Beauty, Spa and Wellness gibt es hier.
Make-up-Artist: Make-up und Hairstyling für Bühne, Film, Events und Shootings
Start: 04.09.2017
Dauer: 6 Monate – jede 2. Woche
Zeit: Montag bis Freitag 09.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Mehr Informationen zur Make-up-Artist-Ausbildung gibt es hier.
Ganzheitskosmetik: Schönheit und Wohlbefinden von Kopf bis Fuß
Start: 16.10.2017
Dauer: 12 Monate – 3 Tage pro Woche
Zeit: 8.30 Uhr bis 13.30 Uhr oder 13.30 Uhr bis 18.30 Uhr
Mehr Informationen zur Ganzheitskosmetik gibt es hier.
Sie haben Fragen zu unseren Aus- und Weiterbildungen oder benötigen Informationen zu Möglichkeiten der Ausbildungsförderung? Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gern.
Ihr Team der Vital Kosmetikakademie
Tel.: 030 – 214 78 73 0
E-Mail: info@vital-kosmetikakademie.de
Bildnachweis:
1.- Carolin Tusche und Tanja Teusch (re.) auf der Berlin Night of Fashion Januar 2016, © Vital Kosmetikakademie
2.- © Vital Kosmetikakademie
3., 4. – lt. Unterschrift
